Schachraritäten aus alter Zeit


821  Albers, H. C. Unterricht im Schachspiele. Aus der sechszehnten Ausgabe des Königlichen l'Hombre besonders abgedruckt, verbessert, und mit zwei Arten Schach zu vier Spielern, so wie mit dem verbesserten Courierspiele vermehrt. Lüneburg, Herold und Wahlstab, 1821. 8°. Mit 1 Diagramm. 40 Seiten. Geheftet ohne Umschlag. (45)
* Linde - N. 633; van der Linde II, 71. Nach den Angaben des Vorbesitzers mit wenigen eigenhändigen Notizen von George Walker. Kleine Anleitung zum Schachspiel, u. a. mit einem Beitrag über Schach zu vier Spielern. Zustand: Innen gebräunt und fleckig. Wenige Seiten mit Defekten.
          50,00

 

 

822  Alberti, J. J. Leichtfaßlicher, praktischer Unterricht zur Erlernung des Schachspiels mit zwei, drei und vier Spielern, und Anweisung zur gründlichen Kenntniß der verschiedenen Spielarten, ihrer Gesetze und Feinheiten. Quedlinburg und Leipzig, Basse, 1829. 8°. Mit 1 gefalteten Tafel. IV, 81 Seiten, 1 Bl. Anzeigen. Geheftet ohne Umschlag. (45)
* Linde - N. 4865; Schmid S. 99. Die Ausgabe beschriebt in einem umfangreicheren Teil das "Gewöhnliche Schachspiel mit zwei Spielern" (u. a. Anfang des Schachspiels und Spiel - Endungen). Am Ende mit kleineren Abschnitten über das Schachspiel mit drei Spielern und mit vier Spielern. Zustand: Innen gebräunt und wenig fleckig. Stempel auf unterem Buchschnitt.
          60,00

 

 

823  Anderssen, A(dolf). Aufgaben für Schachspieler nebst ihren Lösungen. Breslau, Kern, 1842. 8°. Mit Diagrammen. 64 Seiten. Halbleinenband mit goldgeprägtem Kurztitel auf Rücken. (25)
* Linde - N. 2376; van der Linde II, 96 (mit abweichender Kollation); vergl. Kieler Schachkatalog 6593. Der deutsche Meister Adolf Anderssen (1818 - 1879) trat zunächst als Problemkomponist mit seinem Werk "Aufgaben für Schachspieler" an die Öffentlichkeit, bevor er zu einer der führenden Persönlichkeiten im Turnierschach wurde. Er war der Wegbereiter des neuzeitlichen Problems. Die vorliegende Ausgabe enthält 60 Aufgaben mit Lösungen, deren Problemstellung von Matt in 3 Zügen bis Matt in 9 Zügen reicht. Zustand: Vorsätze erneuert. Stempel und handschriftliche Nummer auf Innendeckel und Vorsatz. Widmung und Stempel auf Titel. Innen stärker gebräunt und fleckig. Wenige Seiten mit Randdefekten. Einband bestoßen. Seltene Ausgabe.
          300,00

 

 

824  [Heinse, J. J. W.] Anastasia und das Schachspiel. Briefe aus Italien, vom Verfasser des Ardinghello. 2 Bände in einem gebunden. 2. unveränderte Auflage. Frankfurt / M., Boselli, 1815. 8°. Mit 2 gestochenen Titeln. VIII, 231, 278 (statt 279) Seiten, 1 Bl. Anz. (Seite 279 mit den Druckfehlern fehlt). Marmorierte Pappbände mit Rückenschildchen und leichter Rückenvergoldung. (19)
* Linde - N. 4405; van der Linde I, 373; Schmid, S. 192. Wilhelm Heinse (1746 - 1803) war deutscher Dichter des "Sturm und Drang". In dem vorliegenden Schachroman erzählt er in Briefform von der schönen Griechin Anastasia und deren Schachkunst. Heinse griff bei seinen bemerkenswerten Ausführungen zum Schach auf die Lehren von Philidor, der Schachschule von Modena und auf das Buch von Lolli zurück. "Heinse hat in diesem seinem Werke einen Auszug aus Lolli's Osservazioni geliefert; dieser enthält jedoch nur die Vertheidigung, einen kleinen Theil der Anfangsspiele, ferner die Kritik des Philidor von Rio, sodann die Einleitung und endlich 33 künstliche Endspiele." (Schmid) Zustand: Innen wenig gebräunt und vereinzelt fleckig. Einbände wenig bestoßen.
          120,00

 

 

825  Horny, Johann. Anweisung das Schachspiel gründlich zu erlernen. 2. Auflage. Kassel, Luckhardt, 1828. 8°. 3 Bll. (inkl. Titel), 176 Seiten. Geheftet ohne Umschlag. (45)
* Vergl. Linde - N. 645; van der Linde II, 3; vergl. Schmid S. 197: "Horny gebührt der Ruhm, die Schachwelt zuerst mit der Vertheidigung des Allgaier'schen Gambits bekannt gemacht zu haben." Zustand: Innen gebräunt u. fleckig, teilweise stärker. Wenige Seiten mit Defekten.
          80,00

 

 

826  Kempelen. Böckmann, Johann Lorenz. Hypothetische Erklärung des berühmten mechanischen Schachspielers, des Herrn von Kempele. Seite 72 – 91 (1. Heft). in: Wissenschaftliches Magazin für Aufklärung. Herausgegeben von Ernst Ludwig Posselt. Erster Band, 1. – 4. Heft (von 3 Bänden). Kehl, J. G. Müller, 1785. 8°. Mit 1 gefalteten Tafel (in Heft 1) und 1 Frontispiz (in Heft 3). 4 Titelblätter (zu den Heften 1 – 4), 1 Bl., 500 Seiten, 1 Bl. weiß. 4 aufgeschnittene Broschuren, jeweils mit illustriertem Vorderumschlag und Rücken. (79)
* Vergl. dazu VD18 90279719, vergl. Whyld, Fake Automata, 51; vergl. van der Linde II, 340 f.; vergl zu Posselt: Die Zeit, Nr. 25 vom 9.6.2004. Seltene Darstellung und Beschreibung zum Schachautomaten von Kempelen. In den Beitrag kommt Böckmann zu Schluss, dass ein verborgener Mensch bei dem Schachautomaten im Spiel gewesen ist und dass die Züge mit Hilfe des Magnetismus und leichtschwingenden Magnetnadeln übertragen werden. Der deutsche Physiker und Mathematiker Johann Lorenz Böckmann (1741 – 1802) war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften.
Der Erfinder und Architekt Wolfgang von Kempelen (1734 - 1804) diente der Habsburgermonarchie als Beamter im Königreich Ungarn. Bekannt wurde er besonders durch seinen Schachautomaten. Durch einen in dem Gehäuse versteckten menschlichen Spieler wurde mit Hilfe kunstreicher Mechanik und magnetischer Wege eine türkisch gekleidete Figur beim Schachspielen gesteuert. Der Schachautomat wurde Kaiserin Maria Theresia vorgeführt, die Kempelen zu seinem Vorhaben ermuntert hatte. Nach der Präsentation in Wien 1770 erregte seine Konstruktion in ganz Europa Aufsehen. Erst in späterer Zeit ist gut gemachte Täuschung entlarvt worden. Bei einem Feuer im Peale's Museum in Philadelphia verbrannte sie 1854. Der deutsche Historiker Ernst Ludwig Posselt (1763 – 1804) war 1791 Amtmann in Gernsbach. Diese Stellung gab er wegen seiner Unterstützung der Ideen der Französischen Revolution auf. Er war als Schriftsteller tätig und gab mehrere Publikationen, u. a. in Zusammenarbeit mit Cotta, heraus. Darunter leitete Posselt von 1785 – 1788 als Herausgeber die Zeitschrift „Wissenschaftliches Magazin für Aufklärung“. Zustand: Jeweils Stempel auf Titel. Innen etwas gebräunt, teilweise stärker, vereinzelt fleckig, mit wenigen Farbstiftanstreichungen, Heft 4 und erste Seiten von Heft 1 randig. Titel von Heft 2 mit Defekt im weißen Rand. Umschläge angestaubt, teilweise ausgeblichen und mit Defekten. Jeweils Etikett auf Vorderumschlag oder Frontispiz verso. Sehr seltene Ausgabe.          600,00

 

 

827  Kempelen. Ebert, Johann Jacob. Der Philosoph für Jedermann. Memmingen, Seyler, 1787. 8°. Mit gestochener Titelvignette und 2 gefalteten Kupfertafeln. 6 Bll. (inkl. Titel), 537 S. Pappband. (79)
* Auf den Seiten 255 – 298 ist eine Darstellung und Beschreibung des Schachautomaten von Kempelen, auch mit Schilderung eines Spieles und kritischen Anmerkungen. Der Erfinder und Architekt Wolfgang von Kempelen (1734 - 1804) diente der Habsburgermonarchie als Beamter im Königreich Ungarn. Bekannt wurde er besonders durch seinen Schachautomaten. Durch einen in dem Gehäuse versteckten menschlichen Spieler wurde mit Hilfe kunstreicher Mechanik und magnetischer Wege eine türkisch gekleidete Figur beim Schachspielen gesteuert. Der Schachautomat wurde Kaiserin Maria Theresia vorgeführt, die Kempelen zu seinem Vorhaben ermuntert hatte. Nach der Präsentation in Wien 1770 erregte seine Konstruktion in ganz Europa Aufsehen. Erst in späterer Zeit ist gut gemachte Täuschung entlarvt worden. Bei einem Feuer im Peale's Museum in Philadelphia verbrannte sie 1854. Die Seiten 298 – 320 beschäftigen sich mit der von Kempelen konstruierten Sprachmaschine, die der Erzeugung menschlicher Sprachlaute auf der Basis einer möglichst naturgetreuen Rekonstruktion der Sprechorgane diente. Das Original dieser Konstruktion gilt als verschollen. Die Tafeln zeigen Darstellungen der Sprachmaschine. Zustand: Paginierung springt. Innen stärker gebräunt, etwas fleckig. Einband angestaubt u. bestoßen, teilweise ausgeblichen. Seltene Ausgabe.
          300,00

 

 

828  Kempelen. Friedel, Johann. Briefe aus Wien verschiedenen Inhalts an einen Freund in Berlin. 8. Ausgabe. Leipzig und Berlin (d.i. Löwe in Pressburg) 1784. 8°. Mit 1 gestochenen Titelvignette. XVI, 464 Seiten. Marmorierter Pappband mit handbeschriftetem Rückenschildchen. (79)
* Weller, Druckorte, I, 122; Hayn – G. VIII, 442; Goedeke IV/1, 606, 4. Auf den Seiten 453 bis 459 mit Ausführungen über den Schachautomaten des Baron von Kempelen. Johann Friedel (1755 – 1789) arbeitete nach seinem Abschied aus der Armee als Dichter, Journalist, Schauspieler und Theaterdirektor in Wien. Bekannt wurde er auch für seine satirischen Werke, u,. a. „Briefe aus Wien“ und „Briefe über die Galanterien von Berlin“. Interessante Darstellung für die Geschichte der Regierungszeit Joseph II., über Wien und die Wiener oder über geschminkte Damen, Keuschheitskommission usw. Die Vignette zeigt einen Fuchs an einem Pult, der vor einer Schar Gänse doziert. Zustand: Handschriftliches Blatt mit Biographie auf Vorsatz montiert. Innen etwas gebräunt, am Rand stärker und vereinzelt fleckig, mit wenigen Bleistiftanstreichungen. Einband etwas bestoßen.
          150,00

 

 

829  Krünitz, Johann Georg. Oekonomisch – technologische Encyklopädie, oder allgemeines System der Staats, Stadt- … und der Kunstgeschichte in alphabetischer Ordnung …“, 138. Teil. Berlin, Pauli, 1824. 8°. Mit 1 gestochenen Frontispiz und 8 gefalteten Kupfertafeln. 733 Seiten. Brauner Halblederband mit Rückenschildchen und goldverziertem Rücken. (79)
* Linde – N. 644. Teilband aus der Encyklopädie mit Stichworten von Säure bis Schach und Schafzucht. Auf den Seiten 221 – 366 mit dem Beitrag zum Stichwort „Schach“, u. a. mit Ausführungen zur Schachgeschichte, Regeln, praktische Spiele, Endspiele, Varianten des Schachs, Schachautomat von Kempelen. Zustand: Innenspiegel, Vorsatz und Frontispiz verso mit Leimschatten. Innen gebräunt und vereinzelt fleckig. Einband etwas angestaubt und bestoßen.
          50,00

 

 

830  Marino, Giambattista. L'Adone, poema del Cavalier Marino. Con gli Argomenti del conte fortuniano sanvitale, Et l'Allegorie di Don Lorenzo Scoto. [2. Auflage] Venedig, Giacomo Sarzina, 1623. 8°. Mit 1 Titelvignette. 4 Bll., 577 (recte 581) Seiten. Goldverzierter Pergamentband mit goldgeprägtem Titeldruck auf Rücken. (79)
* Linde - N. 4432; vergl. Aumüller, Schachspiel, S. 185 ff. Druck im Jahr der Erstausgabe. "In diesem berühmten Gedichte handeln die Stanzen 119 - 173 des fünfzehnten Gesanges von dem Schachspiele, und es sind diese 55 Stanzen oder 440 Verse eine Nachahmung der Scacchia von Vida." (Schmid S. 247) Marino inszeniert das Schachspiel als Zeitvertreib der Liebdenen und  beginnt mit der Beschreibung der Aufstellung, der Regeln und Figuren. Es folgt die Schachpartie zwischen Venus und Merkur, während Adonis erstmals zuschaut. Es folgt eine Beschreibung der Schachpartie in deren Verlauf Merkur seinen Platz als Spieler an Adonis übergibt. Das Spiel wird mit einem gewaltsamen Spielabbruch beendet. Der italienische Dichter Giambattista Marino (auch Giovanni Battista Marino, 1569 - 1629) wurde an den Hof von Maria de' Medici nach Paris berufen. Das 1623 zuerst in Paris erschienene mythologische Gedicht "L'Adone" beschreibt in eleganten Versen die Liebesgeschichte von Adonis und Venus. Marinos, mit kunstvollen Bildern und Metaphern versehene Dichtung hat auf antike Quellen zurückgegriffen und Anregungen von Tassos und Ariosts Werken verarbeitet. Zustand: Titel mit weißem Papier dubliert. Innen wenig gebräunt und fleckig, teilweise stärker und teilweise randig. Wenige Seiten mit Defekten. Der dekorative Einband ist angestaubt und leicht bestoßen. Seltene Ausgabe.
          450,00

 

 

831  Philidor, (François) A(ndré) D(anican). Analyse du jeu des échecs. Avec une nouvelle Notation abrégée et des Planches où se trouve figurée la situation du jeu pour les Renvois et les Fins de parties ... Nouvelle édition. Paris, Causette, 1820. 8°. Mit 1 Kupferstichporträt des Autors und 42 Diagrammtafeln. XX, 148 Seiten. Brauner Halblederband mit goldverziertem Rücken. (25)
* Linde - N. 456; van der Linde I, 402. Philidor (1726 - 1795) war der größte Meister des 18. Jahrhunderts. Bereits 1749 erschien "L'Analyse du jeu des Echecs", sein Buch, in dem er seine Erkenntnisse über die Schachstrategie veröffentlichte. Sein Satz "Die Bauern sind die Seele des Schachspiels ..." wurde zur Legende. Zustand: Vorsatz mit Leimschatten. Innen etwas gebräunt. Einband stärker bestoßen. Rücken defekt.
          60,00

 

 

832  Das Schach - Verkehren im Brett- und Tokkateglispiel nach den neuesten und bewährtesten Regeln und Gesetzen zum Selbstunterricht. Aus dem Englischen des Elias Fielding. Neue stark vermehrte Auflage. Berlin, Oehmigke, 1798. 8°. Mit 1 Diagramm im Text. 80 Seiten. Aufgeschnittene Broschur im marmorierten Umschlag. (45)
* Van der Linde II, 70. "... Schriften, mit den Pseudonymen ... Fielding ... sind, in sofern sie sich auf das Schach beziehen, weiter nichts als Nachdrucke der Guthsmuth'schen Abhandlung!" (van der Linde II, 67) Die Ausgabe behandelt auf den Seite 3 - 32 das Schachspiel. Zu Kapitel "Verkehren im Brettspiel" ab S. 33 steht im einleitenden Text: "Doch kann dieser Name ... daher kommen, weil man nicht vor sich, sondern auf des Gegentheils Seite, die Steine anfängt einzuspielen, und zwar von der rechten zur linken Hand." Ab Seite 45 wird das "Triktrak- oder Tokkateglispiel" erläutert. Der deutsche Pädagoge Johann Christopf Friedrich Guthsmuths (1759 - 1839) war Lehrer an der Erziehungsanstalt Schnepfenthal und Mitbegründer des Turnens. Zustand: Etikett auf Titel. Innen gebräunt und gering fleckig. Umschlag bestoßen. Rücken defekt.
          150,00

 

 

833  Schmidt, Karl Friedrich. Hundert und zwanzig Schach-Räthsel. Verfaßt und allen Schachfreunden gewidmet. Breslau, Eduard Philipp, ca. 1829. Mit 1 Diagramm. 36 Seiten, 1 Bl. Verbesserungen (S. 25 – 36 sind in größerem Format und wurden als gefalteten Blätter eingebunden). Geheftet ohne Umschlag. (45)
* Linde – N. 2368; van der Linde II, 94. Seltene Kleinschrift von Karl Friedrich Schmidt mit Problemen, um “manchem Schachspieler Unterhaltung” zu gewähren und “durch ungewöhnliche, überraschende und nicht zu nahe liegende Züge Interesse zu geben”.
Zustand: Innen etwas gebräunt und wenig fleckig, letztes Blatt randig. Sehr seltene Ausgabe.          240,00

 

 

834  Senfft von Pillsach, C. Das Belagerungs – Schach. Mit einer Anleitung zum Schach unter drei und vier Spielern; auch einigen bescheidenen Anmerkungen gegen die Vorschläge des Hrn. Superintendenten Koch zu Magdeburg begleitet vom Herausgeber. Hamburg, Herold, (1819). 8°. Mit 1 gefalteten Tafel. 20 Seiten. Geheftet ohne Umschlag. (45)
* Linde – N. 4839; van der Linde II, 368: „Das Brett ist einem Vierschachbrett von 160 Feldern ähnlich. Der Angreifer einer darauf gezeichneten Festung hat 18, der Vertheidiger 22 Figuren, was eine schwierige „Belagerung“ abgeben muss!“
Zustand: Innen etwas gebräunt und fleckig. Seltene und gesuchte Ausgabe.          240,00

 

 

835  Senftleben, Andreas. De alea veterum. Opusculum posthumum. Leipzig, Ph. Fuhrmann, 1667. 8°. 7 Bll. (inkl. Titel), 1 Bl. weiß, 246 (recte 248)Seiten, 20 Bll. Index. Pergamentband mit handschriftlichem Rückentitel. (79)
* Vergl. dazu VD17 12:132133A; van der Linde I, 41;
Bibliotheca van der Linde - Niemeijeriana Aucta, 1122. Auf den Seiten 190 – 207 mit einer Abhandlung über das Schachspiel in Kapitel XIV “De ludo Scacchorum“. Der Breslauer Jurist Andreas Senftleben (1602 – 1643) wurde vor allem durch seine philosophischen und antiquarischen Studien bekannt. Seine Charakterzüge waren mehr auf den Erwerb von geistigen als von irdischen Schätzen ausgerichtet. „Aus seinem Nachlaß gab ein jüngerer Freund, Joh. Gebhard … heraus, ferner … das von allen möglichen Spielen, nicht nur der Alten, handelnde „De alea veterum“, Leipzig 1667.“ (ADB XXXIV, 30) Zustand: Vorsätze erneuert. Privater Stempel auf Titel verso. Innen gebräunt, teilweise stärker. Wenige Seiten mit Defekten. Einband stärker angestaubt, Deckel etwas gebogen. Vorderdeckel mit Brandschaden (Bezug schadhaft). Seltene Ausgabe.          380,00

 

 

836  (Stamma, Ph.) Versuch über das Schachspiel, worin einige Regeln, um es gut zu spielen, und den Vortheil durch feine und schlaue Züge, welche man die Geheimnisse des Spiels nennen kann, davon zu tragen … Elberfeld 1812. Mit 1 Diagramm. 76 Seiten. Geheftet ohne Umschlag. (45)
* Linde – N. 432; van der Linde I, 381. Der syrische Schachmeister des 18. Jahrhunderts Philipp Stamma gab bereits 1737 seine Sammlung von Endspielstudien heraus. Zustand: Innen gebräunt und wenig fleckig, teilweise stärker. Wenige Seiten mit Defekten.
          90,00

 

 

837  Tratado do jogo do Xadrez, para instruccão dos curiosos … Lissabon, Carvalho, 1825. 12°. Mit 7 gefalteten Diagrammtafeln. 47 Seiten. Marmorierter Pappband. (45)
* Seltenes portugiesisches Lehrbuch. Zustand: Buchblock gelockert. Der fehlende untere Teil des Titels wurde mit weißem Papier repariert. Innen etwas gebräunt, vereinzelt fleckig und unten teilweise randig. Tafeln mit Knickspuren, wenige mit Defekten.
Einband etwas bestoßen.           40,00

 

 

838  Trevangadacharya Shastree. Essays on Chess adapted to the European mode of play: Consisting principally of positions or critical situations calculated to improve the learner and exercise the Memory. Translated from the original Sanscrit. Bombay, Cruz, 1814. 8°. Mit 1 Schlussvignette. 4 Bll. Subskribentenliste, XIII, 178 Seiten. Brauner Halblederband mit verblasster Rückenvergoldung. (45)
* Linde - N. 2164; van der Linde I, 126 ff.; Schmid S. 334. "Trevangadacharya hat zu Anfang dieses Jahrhunderts das hindostanische dem neuen europäischen Schach angepasst." (van der Linde) Die vorliegende Ausgabe ist die erste englische Übersetzung nach dem originalen Sanscrit – Manuskript und das erste in Indien gedruckte Schachbuch. Begonnen wird mit einer Vorrede, in der der Verfasser 10 Differenzpunkte angibt. Aufgezeigt werden die Unterschiede zwischen dem Schach, das in Indien gespielt wird und der Art des Spiels in Europa. Es folgen "Positions or critical situations" mit 96 Endspielsituationen mit steigender Komplexität (und deren Lösungen am Ende des Buches). Auf den Seiten 78 - 107 werden Eröffnungen behandelt: "vier Spiele (Four essays …) mit ihren Varianten, die uns einen richtigen Blick in das Wesen dieser Abart erlauben." Ab Seite 108 folgen die Lösungen. Zustand: Exlibris auf Innendeckel. Vorsätze erneuert, mit Namen. Buchblock auf Rücken aufgeklebt. Innen etwas gebräunt, wenig fleckig, mit wenigen handschriftlichen Notizen, erste Blätter und Seiten randig. Wenige Seiten mit Defekten, erstes Subskribentenblatt mit Ausrissen, 2 Blätter mit teils reparierten Einrissen. Einband stark bestoßen. Rücken mit Defekten. Seltene Ausgabe.
          600,00

 

 

839  Wahl, S(amuel) F(riedrich) Günther. Der Geist und die Geschichte des Schach - Spiels bei den Indern, Persern, Arabern, Türken, Sinesen und übrigen Morgenländern, Deutschen und andern Europäern. Halle, Curt, 1798. 8°. Mit 1 gefalteten Kupfertafel und einigen Schemata im Text. XVI, 419 Seiten. Halblederband mit goldgeprägtem Titeldruck auf Rücken. (79)
* Linde - N. 183; van der Linde I, 72; Schmid S. 352f. Eine der ersten Darstellungen zur Schachgeschichte in deutscher Sprache. Die verschiedenen Abschnitte behandeln u. a. den Begriff des Schachspiels; alte Urkunden vom Schachspiel; Schriften der Orientalen und Europäer; die Erfindung des Schachspiels; Darstellungen zum Schachbrett und den Figuren sowie deren Stellung, Anordnung und Gang; die Regeln. Im hinteren Teil folgen Darstellungen zum Schach bei den Persern, Indern, Chinesen und Europäern. Starkes Gewicht liegt auf der Darstellung des asiatischen Schachspiels. Ein Blatt mit handschriftlichem Inhaltsverzeichnis zusätzlich eingeheftet. Samuel Friedrich Günther Wahl (1760 – 1834) war ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen zu Halle. Zustand: Innen stärker gebräunt, etwas fleckig, teilweise stärker und mit wenigen Bleistiftnotizen. Wenige Seiten mit Defekten oder randig. Einband berieben und bestoßen.
Seltene Ausgabe.          240,00

 

 

840  Walker, William Greenwood. A selection of games at chess, actually played in London, by the late Alexander M'Donnell ... with his principal contemporaries; including the whole of the games played by Mons. de la Bourdonnais and Mr. M'Donnell. With an appendix containing three games played by Mons. des Chapelles and Mr. Lewis, in 1821. Selected and arranged ... London, Hurst, 1836. 8°. VII, 280 Seiten. Originaler blindgeprägter Pappband mit goldgeprägtem Rückentitel. (Als aufgeschnittene Broschur gebunden.) (45)
* Linde - N. 3144; van der Linde II, 76 f.; Schmid, S. 359.
William Greenwood Walker was Hon. Secretary of the Westminster Chess Club. Aus dem Inhalt: Games in which Mr. M'Donnell gives the odds of the Rook. Games … odds of the Knight. Games … odds of the Pawn and one or two moves. Games played blindfolded by Mr. M'Donnell. Match between Mr. M'Donnell and Mr. S****, on even terms. Match between Mr. M'Donnell and Mons. de la Bourdonnais. Zustand: Innenspiegel und Vorsätze mit Leimschatten. Innen etwas gebräunt und mit wenigen handschriftlichen Notizen. Einband etwas berieben und bestoßen.          180,00

 

 

841  Weickhmann, Christoph. New - erfundenes Grosses Königs - Spiel: Welches sich zwar mit dem sinnreichen und jederzeit hoch - berühmten Schach - Spiel in etwas vergleichet / jedoch aber von demselbigen hierinnen mercklichen undeerschieden wird / daß dasselbige nicht nur allein selbst Ander / wie das gewohnliche Schach - Spiel / Sondern auch selbst Dritt / Vierdt / Sechst / und selbst Acht / so wol ein jeder vor sich selbsten / als auch Parthyen - weiß / kan gespielet werden. Mit angehencktem und darauß gezogenem Staats- und Kriegs - Rath ... Text- und Tafelband. Ulm, Balthasar Kühn, 1664. Folio. Mit 1 Frontispiz und 8 Kupfertafeln (7 davon doppelseitig). 6 Bll. (inkl. Titel), 257 Seiten, 6 Bll. Register, 1 Bl. Bericht an den Buchbinder. Neuer Pergamentband. (20)
* Vergl. dazu Linde - N. 4776; van der Linde II, 361; Schmid S. 360 f. Der Ulmer Patrizier und Kaufmann Christoph Weickhmann (1617 - 1681) gibt mit der vorliegenden Ausgabe eine ausführliche Beschreibung zu einem Brettspiel, einer Art Gesellschaftsschach mit mehreren Spielern und Varianten. Es vereinigt Elemente von Halma und Schach; die Figuren werden u. a. mit König, Marschall, Cantzler, Rath, Herold, Colonel, Ritter und Curier benannt. Ergänzt werden die Ausführungen durch militärische Applicationen, was die Darstellung militärisch - taktischer Spielzüge beinhaltet. Zustand: Neu gebunden, Vorsätze erneuert. Innen gebräunt und fleckig, einige Seiten stärker. Einige Seiten am Anfang und Ende mit Läsuren und Defekten. Die Tafeln sind knapp beschnitten, mit reparierten Defekten.
          1200,00

 

 

842  Wiegleb, Johann Christian. Die natürliche Magie aus allerhand belustigenden und nützlichen Kunststücken bestehend erstlich zusammengetragen von Johann Christian Wiegleb, fortgesetzt von Gottfried Erich Rosenthal. 13. Band. Berlin und Stettin, Nicolai, 1798. 8°. Mit 1 Tabelle, und 17 gefalteten Kupfertafeln. XII, 436 Seiten, 3 Bll. Register (Reihentitelblatt fehlt). Brauner Halblederband mit Rückenschildchen. (79)
* Vergl. van der Linde II, 348; VD18 80099114. Auf den Seiten 401 - 414 mit einer Ausführung von Daines Barrington „Historische Untersuchung über das Schachspiel“. In diesem kurzweiligen Band werden hunderte von elektrischen, mechanischen, chemischen und physikalischen, den Zuschauer frappierenden Versuchen beschrieben und Kunst- und Zauberstücke vorgeführt und auch Karten – Kunststücke beschrieben. Zustand: Exlibris auf Innendeckel. Innen gebräunt und teilweise etwas fleckig. Erste Seiten randig. Wenige Tafeln etwas knapp beschnitten, davon Tafel 4 mit Bildverlust und Tafel 10 mit Verlust der Tafelnummerierung. Einband etwas angestaubt und bestoßen. Vorderdeckel mit Defekt.
          180,00

 

 
Zurück